Einen Disaster Recovery Plan erstellen: So funktioniert’s

Je mehr IT-Infrastruktur Unternehmen in der Cloud betreiben, desto wichtiger ist eine zuverlässige Absicherung. Ein robuster Disaster Recovery Plan (DRP) ist demnach unverzichtbar. Er stellt sicher, dass kritische IT-Systeme und Daten nach einem Ausfall schnell wiederhergestellt werden können. Vor allem Unternehmen, die ihre Infrastruktur in der Cloud betreiben, müssen sich auf spezifische Szenarien und Risiken vorbereiten. Wir haben einen Guide erarbeitet, mit dem Sie in 6 Schritten einen zuverlässigen Disaster Recovery Plan erstellen können.

Einen Disaster Recovery Plan erstellen in 6 Schritten

Aufbauend auf die zentralen Bestandteile eines Disaster Recovery Plans können Unternehmen sich an 6 Schritten orientieren, um den Plan zu erstellen.

Disaster Recovery Plan erstellen

 

  1. Ein Team zusammenstellen
    Der Erfolg des Disaster Recovery Plans steht und fällt mit dem Team, das für seine Ausführung und Optimierung zuständig ist. Stellen Sie also zunächst ein Team zusammen und definieren Sie alle Rollen und Verantwortlichkeiten. So ist sich jeder seiner dauerhaften Aufgaben und derer im Ernstfall bewusst.
  2. Ein Incident Response Management erarbeiten
    Dokumentieren Sie alle Prozesse, die im Zuge eines Ernstfalls nötig sind. Dabei kann es um die Erkennung, aber auch die Meldung von Vorfällen gehen. Neben Incident Response Plänen sollte es auch Untersuchungs- und Wiederherstellungsprozesse geben.
  3. Risikoanalyse und Business-Impact-Analyse
    Neben der Analyse potenzieller Risiken sollten Sie auch eine Business-Impact-Analyse durchführen. Hier definieren Sie kritische Systeme, Prozesse und Assets, die bei der Priorisierung im Disaster Recovery Plan helfen.
  4. Kennzahlen festlegen
    Um Reaktionszeiten und die maximale Dauer der Wiederherstellung zu definieren, sollten Sie einige Kennzahlen definieren. Einerseits geht es dabei um das Recovery Point Objective. Es legt fest, wie alt das letzte Backup maximal sein darf, um im Zweifel einen alten Zustand wiederherzustellen. Das Recovery Time Objective wiederum legt fest, wie lange der Betrieb maximal stillliegen darf. Hier definieren Sie die Zielzeit, in der Infrastruktur und Systeme wiederhergestellt sein sollen.
  5. Disaster Recovery Plan dokumentieren
    Jetzt können Sie den tatsächlichen Plan im Falle eines Angriffs oder anderweitigen Ausfalls der Infrastruktur erstellen. Je detaillierter Sie Prozesse, Ressourcen und Komponenten beschreiben, desto besser können Sie sich auf ihren Plan verlassen. Bestandteile sollten zum Beispiel folgende Fragen sein:

      • Welche Systeme hängen in welcher Art voneinander ab und wie wirken sich diese Abhängigkeiten bei einem Systemausfall aus?
      • Welche kritischen Partner und Lieferanten gibt es und wie kann die Kontinuität mit ihnen im Ernstfall aufrechterhalten werden?
      • Welche Wiederherstellungsprozesse möchten Sie einsetzen, abhängig von der Art des Angriffs und der Bedrohung?
      • Welche Kommunikationswege möchten Sie nutzen, falls die primären Wege ausfallen? Wie sollen Kunden, Angestellte und Partner informiert werden?
      • Wie können Sie Ihren Plan testen, die Tests dokumentieren und in welchen zeitlichen Abständen möchten Sie die Tests durchführen?
  6. Testen & Optimieren
    Ihren Disaster Recovery Plan und seine Ausführung sollten Sie regelmäßig testen. So stellen Sie sicher, dass Sie für den Ernstfall gerüstet sind und können außerdem Verbesserungspotenziale entdecken. Bei Veränderungen im Unternehmen oder neuen Entwicklungen gilt es außerdem, den Disaster Recovery Plan zu aktualisieren, ihn und die Disaster Recovery Strategie regelmäßig zu evaluieren.

Sichere Disaster Recovery mit einem DR-Team & Integration in das Cloud Competence Center

Ein erfolgreiches Disaster Recovery Management hängt stark von der Zusammenarbeit eines spezialisierten Teams ab. Ein gesondertes Disaster Recovery Team ist verantwortlich für die Überwachung und Durchführung aller Wiederherstellungsmaßnahmen. Dabei können verschiedene Abteilungen und Mitarbeiter eine Rolle einnehmen:

  • Chief Information Security Officer (CISO)
  • IT-Sicherheit
  • Netzwerk-Admins
  • IT-Support
  • Recht, Compliance, Risikomanagement
  • Kommunikation & PR

Im Cloud Umfeld ist es außerdem besonders wichtig, dass dieses Team eng mit dem Cloud Competence Center (CCC) zusammenarbeitet oder sogar vollständig darin integriert ist.

Das Cloud Competence Center ist in vielen Unternehmen die zentrale Anlaufstelle für alle cloudbasierten IT-Entscheidungen, die Cloud Transformation und stellt sicher, dass die Cloud Infrastruktur effizient, sicher und auf dem neuesten Stand ist. Durch eine enge Zusammenarbeit des DR-Teams mit dem CCC können Unternehmen sicherstellen, dass Disaster Recovery von Anfang an in alle Cloud Projekte integriert wird und beide Teams Hand in Hand arbeiten, um schnell auf Vorfälle zu reagieren. Außerdem profitieren DR-Teams von den cloudspezifischen Fachkenntnissen des CCC, vor allem bei der Auswahl und Implementierung von DRaaS-Lösungen oder automatisierten Backup Strategien.

Die Integration des DR-Teams ins CCC ermöglicht auch einen ganzheitlichen Überblick über die gesamte Cloud Infrastruktur des Unternehmens, sodass mögliche Schwachstellen oder Optimierungspotenziale frühzeitig erkannt und behoben werden können. So entsteht ein agiles, effektives Krisenmanagement, das optimal auf die Cloud Umgebung abgestimmt ist.

Ein robuster Disaster Recovery Plan als Sicherheit in jedem Unternehmen

Ein gut durchdachter und getesteter Disaster Recovery Plan ist in der heutigen, stark cloudzentrierten IT-Welt unverzichtbar. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie nicht nur die richtigen Technologien und Prozesse implementieren, sondern auch die richtigen Teams einbinden, um im Notfall schnell und effektiv handeln zu können. Besonders die Integration des Disaster Recovery Teams in das Cloud Competence Center bietet einen entscheidenden Vorteil, da so Wissen und Ressourcen gebündelt und die Cloud Umgebung optimal geschützt werden kann. Mit der richtigen Vorbereitung und kontinuierlichen Optimierung können Unternehmen sicherstellen, dass sie auch im Ernstfall handlungsfähig bleiben und ihre Geschäftsprozesse schnell wiederherstellen können.

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Fabian Brechlin

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